Wissenschaftlicher Beleg der Evidenz der Methode
Jakob Hillers Erkenntnis war, dass ein langanhaltender Alkoholkonsum zu vielfachen biochemischen Störungen im Gehirn, wie z.B. Akkumulation von Glutamat (N-Methyl-D-Aspartat) und einer quantitativen Dysbalance anderer wichtiger Neurotransmitter – Stoffe, die unser Nervensystem zur Impulsübermittlung bedarf, führt.
Der allgemeine Hintergrund der biochemischen Störungen bei Alkoholismus sieht wie folgt aus: der Spiegel der auf das zentrale Nervensystem dämpfend wirkender Neurotransmitter sinkt, der Glutamatspiegel steigt jedoch stetig und erwirkt somit eine Überreizung bestimmter Nervenzentren. Das zeigt sich durch Nervosität, Sorgen, emotionale Labilität, unadäquates Verhalten, Agression usw.
Das unten angeführte Schema zeigt Störungen in der Zusammensetzung von Neurotransmittern, die bestimmten Symptomen dieser Krankheit entsprechen.
Der stetig ansteigende Glutamatsspiegel ruft ein Bedürfnis nach Erhöhung der Alkoholdosis hervor, da der Alkohol und einige Produkte seines Stoffwechsels chemotrop (gemeinsame Eigenschaften der Molekularbau aufweisend) zu denselben Rezeptoren wie Glutamat (N-Methyl-D-Aspartat) sind.
Insofern wird die Einnahme alkoholhaltiger Getränke zu einzig „physiologisch“möglicher, leider einer gewohnheitsmäßiger Möglichkeit, den steigenden psychologischen Druck abzubauen. Eine solche Situation wird von uns als ausgeprägte Betäubungsmittelabhängigkeit und ihre Begleiterscheinungen als alkoholbedingte Encephalopathie, Konvulsionen, halluzinative Wahnvorstellungen etc. definiert.
Schlussfolgerung: es wird klar, dass eine äthio-pathogenetische Behandlung der Alkoholabhängigkeit ohne die Beseitigung der Neuromediatoren-Dysbalance und Normalisierung deren Konzentration in den entsprechenden Teilen des ZNS nicht möglich ist.
Daher entfernen wir in den ersten zwei Stunden des Eingriffs das Glutamat (N-Methyl-D-Aspartat), das die Mehrzahl negativer Symptome hervorruft, die eine Alkoholabhängigkeit bestimmen. Genau das lässt unsere Patienten schon nach ungefähr zwei, drei Tagen zu normaler Lebensführung wiederfinden. Weiter hin werden Medikamente verabreicht, die alle anderen biochemischen Störungen, die teilweise auf dem Schema oben angeführt sind, beseitigen (durch Regulierung des Endorphin-, Dopamin-, Serotoninspiegels usw).
Als Ergebnis fühlt sich der Mensch wieder so wie vor zehn, zwanzig, dreißig Jahren, wie wenn er oder sie noch nicht der Alkoholsucht erlag. Er fühlt sich wieder völlig gesund – genauer, er ist es.
Die moderne Wissenschaft ist noch nicht in der Lage, es den Kliniken zu ermöglichen, durch DNA-Analyse eine dem Patienten entsprechende medikamentöse Behandlung anzuordnen. Diejenigen, die von sich behaupten, über solches Wissen zu verfügen, zeigen sich respektlos den Abhängigen und deren Angehörigen gegenüber. Es kann keine 7, 27 oder 47 „typischer“ biochemischer Störungen im Gehirn geben. Solche und andere ähnliche Behauptungen in Werbeauftritten narkologischer Kliniken zeugen von Unkenntnis des Personals einer elementaren Gehirnbiochemie und -physiologie.